Aal angeln – Die besten Tipps für erfolgreiche Angeltage
Der Aal (Anguilla anguilla) ist in ganz Europa, Kleinasien und Nordafrika beheimatet. In Deutschland ist das Aalangeln nach wie vor eine beliebte Angelmethode. Allein die Vorfreude an schwülen Sommernächten die Angelrute für die perfekte Aalsitzung in Stellung zu bringen, weckt bei vielen Anglern große Begeisterung. Für das Angeln auf Aal sollte man sich Zeit nehmen, denn es kann schon einige Stunden dauern bis der erste Aal anbeisst. Das Angeln auf Aal ist absolut kein Hexenwerk, denn wer einige Tipps beachtet wird bestimmt seine Erfolge steigern.
Vorkommen und Lebensraum des Aals
Der Aal hat seinen Ursprung in der Sargassosee. Von dort macht er sich auf die lange Reise nach Europa. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt der Aal in Süßwassergewässern wie Seen, Tümpel oder Flüssen. Tagsüber hält sich der Aal sehr gerne zwischen Pflanzen und Steinen am Grund des Gewässers auf, weil er sich dort gut verstecken kann. Da der Aal die Hälfte seines Sauerstoffbedarfs über die Haut abdeckt, ist er in der Lage kurze Zeit über feuchtes Land zu gehen.
Die wichtigsten Körpermerkmale des Aals

Maximale Länge: bis 130 cm
Häufigste Fanggröße: 50 - 70 cm
Gewicht: bis 5 kg
Zähne: Keine
Körperform: schlangenartig oder langgestreckt
Schuppen: kleine Rundschuppen in der Haut
Maul: oberständig – Der Unterkiefer ist etwas länger, als der Oberkiefer
Flossen: Rücken-, Schwanz und Afterflossen bilden einen Flossensaum
Besonderheiten: Am Maul erkennt man die Fressgewohnheiten. Breitkopfaale fressen Fische, Spitzkopfaale sammeln Würmer und Insekten
Wo kann man Aale fangen?
Aale kommen in fast allen Gewässern vor. Ein Versuch lohnt sich also grundsätzlich in Seen, Flüssen und Kanälen. In großen Flüssen, wie Rhein oder Elbe, muss man sich häufig erst durch eine Vielzahl kleiner „Schlängler“ angeln, bis man die gewünschte Größe gefunden hat. Hier finden auch viele Störenfriede wie Grundeln oder Wollhandkrabben Gefallen am Köder. Wer gezielt armdicke Aale fangen möchte, sollte einen Versuch am Vereinsteich starten, da diese seit vielen Jahren mit fangfähigen Fischen besetzt sind. Auch an Kanälen sind Aalfänge möglich, allerdings wird es schwierig, an der schier unendlich langen Steinpackung einen Hot Spot zu finden. Aale halten sich am liebsten in Verstecken auf, wo sie ausreichend Nahrung finden. Im Kanal ist das meist knapp vor der Steinpackung. Im Fluss können Buhnenfelder oder überhängende Bäume zum Fangplatz werden und im See sind klassische Unterstände wie Seerosenfelder, versunkene Bäume oder Schilfgürtel immer einen Versuch wert. Der Untergrund ist eher nicht von Bedeutung, denn Aale halten sich auch auf schlammigem Gewässerboden auf.
Zu welcher Jahreszeit beißen Aale am besten?
Aalangeln im Winter
Im Winter ruhen sich Aale aus und fahren ihren Stoffwechsel auf ein Minimum runter. Damit sind Winterfänge die absolute Ausnahme und ein gezielter Ansitz lohnt sich nicht.
Aalangeln im Frühjahr
Bereits ab einer Wassertemperatur von 10°C sind gezielte Fänge erfahrungsgemäß möglich. Jetzt empfehlen sich vor allem flache Gewässer, die sich schnell aufheizen. In den letzten Jahren wurden die Aale in der Regel ab Ende März bis Anfang April aktiv. Tipp: Kleine Köder möglichst flach anbieten, oder unmittelbar vor dem Ufer präsentieren.
Aalangeln im Sommer
Im Sommer sind die besten Fänge möglich, da die Aale in dieser Jahreszeit besonders aktiv sind. Bei sehr heißem Wetter kann es sich beim Aalangeln auch bezahlt machen, direkt an der Strömungskante, hinter Wehren oder in der Nähe von Kraftwerken zu fischen, da dort der meiste Sauerstoff gebunden wird.
Aalangeln im Herbst
Zwischen September und Oktober haben die Aale häufig ihre aktive Fressphase. Sobald der erste Nachtfrost da ist und die Wassertemperatur wieder in den einstelligen Bereich gefallen ist, ziehen sich die Wasserschlangen in ihr Versteck zurück, um die anstehende Winterruhe einzuläuten.
Wann ist die beste Tageszeit zum Aal angeln?
Aal angeln am Tag
Aale sind zwar vor allem Nachtjäger, doch auch am Tag kann sich ein Ansitz lohnen. Allerdings ist es tagsüber ratsam direkt vor der Haustür zu fischen, Totholz und Seerosenfelder sollten angeworfen werden. Ein schneller Anschlag ist empfehlenswert, da der Aal sich nach dem Biss umgehend in sein Versteck zurückzieht. Da der Aal tagsüber im See einfach nur faul rumliegt, empfiehlt es sich eher an Fließgewässern zu fischen, da er sich im Fluss bewegen muss. Auch in Gewässern mit hohem Wallerbestand kann man es tagsüber versuchen, da dort die Aale ihre Beißzeit auf den Tag verlegt haben, um sich nachts in Schutz zu begeben.
Aal angeln in der Nacht
An den meisten Gewässern werden Aale mit der Dämmerung aktiv. Die beste Zeit zum Aalangeln ist damit im Sommer zwischen 21:30 Uhr und 01:00 Uhr. Häufig sind Sie allerdings auch bis in die frühen Morgenstunden, ca. 05:30 Uhr, auf Beutesuche. Nachts lohnt es sich häufig am Ufer auf Aal zu fischen, vor allem dann, wenn man dort viele Brutfische ausmachen kann. Da der Aal sich nachts hauptsächlich auf seinen ausgezeichneten Geruchssinn verlässt, ist es sinnvoll den Köder mit Lockstoffen zu präparieren. Ein weiteres wichtiges Nachtutensil ist die Kopflampe, damit man immer beide Hände freihat.
Erfolgreich Aal angeln - Praxistipps
Aal angeln - Montage
Posenmontage zum Aalangeln
Die Posenmontage eignet sich vor allem im Stillwasser bzw. in Kanälen. Als Pose setzt man beim Nachtangeln auf Aal vor allem auf Knicklichtmodelle mit einer Tragkraft zwischen 3 g und 7 g, wobei die Tragkraft von den Gegebenheiten vor Ort abhängt. So z. B. erfordern weite Würfe mehr Blei und damit eine höhere Tragkraft. Auch der Wind kann Einfluss auf die Posenwahl nehmen, daher gibt es einen Grundsatz: So viel Tragkraft wie nötig, aber so wenig wie möglich. Mit dem Stopper kann die Ködertiefe beeinflusst werden, deswegen ist es wichtig darauf zu achten, dass die Pose perfekt ausgebleit ist und der Köder auf Grund liegt.
Grundmontage zum Aalangeln
Die Grundmontage eignet sich hervorragend in strömenden Gewässern oder bei starkem Wind, da man diese Montage deutlich weiter werfen kann. Damit der Aal keinen Widerstand spürt, sollte man sich für eine Freilaufmontage entscheiden. Als Gewicht eignen sich Anti Tangle Tube mit Blei, Bleie oder Tiroler Hölzl. Zur Bisserkennung sind Aalglocke, Knicklichter für die Rutenspitze und elektronische Bissanzeiger das ideale Zubehör.
Der Aalköder
Beim Aalangeln kommen ausschließlich Naturköder wie z. B. Tauwurm, Mistwurm, Köderfisch und Maden zum Einsatz. Tau- und Mistwürmer sind echte Allroundköder, denn Aale fahren auf Würmer einfach ab. Ein Köderfisch ist dahingegen schon ein größerer Happen, der vor allem dann super geeignet ist, wenn man gezielt große Aale fangen möchte oder zu viele Weißfische am Platz sind. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass Hecht, Barsch und Zander keine Schonzeit haben. Maden eignen sich besonders gut als Köder nach der Laichzeit im Frühjahr. Es gab schon Berichte, wo Aale gar nicht mehr auf Würmer reagiert haben, sondern nur auf Maden aus waren. Um den Köder für einen erfolgreichen Fang zu präparieren, eignen sich spezielle Aallockstoffe oder Krabbenlockstoffe.
Aalangeln - Empfohlene Ausrüstung und Zubehör
Die ideale Schnur zum Aalangeln
Wie bei der Wahl des Gewichts empfehlen wir beim Schnurdurchmesser ebenfalls einen Blick auf die vorherrschenden Gegebenheiten zu werfen. Steine und Hindernisse nehmen durchaus einen Einfluss auf die Schnurwahl. Meist werden monofile Schnüre zwischen 0,25 mm und 0,35 mm genutzt. Als geeignetes Modell zählt unsere Platinum Royal, die dabei noch mit einem Anti-Drall System und einer Anti-Reflex-Beschichtung ausgestattet ist.
Die Owner Broad ist eine hochwertige Allroundschnur, die in Japan produziert wird. Sie kann zum Spinn-, Posen- und Grundfischen eingesetzt werden. Das Monofil besitzt eine spezielle Beschichtung und sorgt für eine hohe Knoten- und Abriebfestigkeit. Dank des patentierten Owner Anti-Memory Effektes (Patent No. 3142956) ist die Schnur vollkommen drallfrei. Dafür hat die Schnur das europäische Qualitätssiegel der EFTTA bekommen, in dem die Tragkräfte offiziell bestätigt wurden. Die Schnur wird nach der Herstellung mit parallelen Schnurwindungen aufgespult, wodurch sich jede Rolle äußerst akkurat bespulen lässt.
Die perfekte Aalrolle
Worauf kommt es bei einer Rolle zum Aalangeln an? Im Grunde genommen sollte Sie zunächst einmal äußerst stabil sein, da man vor allem im Fluss mit starken Überraschungsfängen klarkommen muss. Darüber hinaus sollte man eine bewusste Entscheidung treffen, ob es eine Stationär- oder Freilaufrolle sein soll. Eine Freilaufrolle eignet sich besonders gut zum Grundangeln. Die Stationärrolle kann super zum Posenangeln eingesetzt werden, da man hier den Biss oft vorm Schnurabzug sieht.
Unsere Tactics Titan ist als Front-, Heck und Freilaufversion verfügbar. Sie vereinen zu einem Top-Preis / Leistungsverhältnis folgende Eigenschaften: Sehr runder Lauf, fein dosierbare Bremssysteme und einen erstaunlich feinen Freilauf bei der BR Freilaufversion.
Die perfekte Aalrute
Eine Aalrute sollte ebenfalls äußerst stabil sein – Denn nach dem Biss wird der Aal nicht gedrillt, sondern einfach nur möglichst schnell herangezogen. Ein Modell mit einer Länge von mehr als 3m ist sinnvoll. Für Grundmontagen eignen sich Wurfgewichte zwischen 30 und 100 Gramm. Die Aktion spielt eine untergeordnete Rolle, weshalb auch Teleskopruten zum Einsatz kommen dürfen.
Der Ursprung dieser 2-teiligen Rute ist in England. Sie ist ein echter Allrounder mit semiparabolischer Aktion und kann sowohl zum Ansitz auf mittlere Karpfen und große Weißfische eingesetzt werden, als auch zum Naturköderangeln auf Zander, Aal und Hecht. Da sie 2-teilig ist hat sie natürlich eine deutlich bessere Aktion als eine vergleichbare 3-teilige Rute.
Weiteres Zubehör zum Aal angeln:
Das Glöckchen kann kinderleicht in der Schnur oder in der Rutenspitze befestigt werden, um den Angler im Falle eines Bisses aufmerksam zu machen. Das Knicklicht kann ebenfalls als Sichtpunkt eingebaut oder in der Pose verbaut werden. Wer auf Technik steht, sollte sich das Flash Tip Light ansehen. Denn in diesem Gerät ist ein Neigungswinkel verbaut. Im Fall eines Bisses wechselt es die Farbe und fängt an zu blinken.
Zum Abschluss möchten wir noch auf die Bedrohung des Aals aufmerksam machen. Der europäische Aal gilt als stark gefährdet. Die IUCN hat den Aal als „vom Aussterben bedroht“ gelistet. Als Ursachen werden folgende Auslöser genannt:
- Der (illegale) Fischfang: Vor den europäischen Küsten werden jedes Jahr große Mengen der Glasaale gefangen und zum Teil direkt verzerrt oder in Aquakulturen gemästet. Auch der illegale Handel nach Asien gefährdet die Population.
- Krankheiten: Der Schwimmblasenwurm kann dafür sorgen, dass Blankaale später nicht mehr ablaichen können.
- Umweltverschmutzung: Giftstoffe, die in Flüsse gelangt sind oft fettlöslich. Der Aal nimmt Sie in seinen Fettreserven auf. Beim Umbau des Körpers können sie in die sogenannten Gonaden kommen und eine Reproduktion verhindern.
- Gewässerverbauung: Der Aal ist bei seiner Abwanderung zwar dazu fähig Betonwege zu überqueren, doch trotzdem fallen jährlich enorm viele Aale Kraftwerken zum Opfer.
- Fisch des Jahres 2009 und 2018: In diesen beiden Jahren wurde der Aal zum Fisch des Jahres gekürt. Dabei wurde erneut auf die Gefährdung hingewiesen.