Modernes Forellenangeln mit Sbirolino
oder Tremarella
Zittern mit der Tremarella-Technik und Angeln mit Sbirolino bringen Fisch. Aber wie sehen die Montagen für diese Methoden aus, welches Zubehör wird verwendet und noch viel mehr Antworten auf Ihre Fragen bekommen Sie hier von den Salmoniden-Fachmännern Willi Frosch und Kurt Kricke.
Die richtige Angelausrüstung
Um die Tremarella- oder die Sbirolino-Montage zielgenau auswerfen und fängig führen zu können, bedarf es einer abgestimmten Gerätezusammenstellung. Hier erfahren Sie, welche Ausrüstung man für den Forellenfang benötigt.
Modernes Forellenangeln ist feinfühlig. Man muss die Montage bzw. den Köder mithilfe der Rute in Bewegung versetzen und Bisse erspüren. Für das aktive Angeln am Forellensee sind spezielle Ruten entwickelt worden, die perfekt auf die Anforderungen abgestimmt sind. Diese Ruten sind mit älteren, steiferen Rutenmodellen kaum zu vergleichen. Denn sie sind leicht und sehr sensibel. Darüber hinaus zeigt die flexible Spitze auch feine Bisse zuverlässig an und die Forelle spürt beim Biss kaum Widerstand. So kann der Angler die Forelle problemlos „in die Rute“ laufen lassen und hat ausreichend Gelegenheit den Anhieb zu setzen. Dadurch verzeiht die Rute auch die eine oder andere Unaufmerksamkeit des Anglers, die während des aktiven Angelns auftreten kann.
Angelruten
Die Vorteile der Teleskoprute
- feinfühlige Köderführung möglich
- zuverlässige Bissanzeige
- leichtes Gewicht
- kleines Transportmaß
- in verschiedenen Wurfklassen erhältlich
Angelrute Edition IM-12 Sbiro 55
Angelrollen
Zu aktiven Angeltechniken am Forellensee passen relativ kleine Rollenmodelle. Sie sind leicht und passen sehr gut zu den schlanken Ruten. Wichtig ist, dass die Rolle gleichmäßig läuft und man nicht viel Kraft aufwenden muss, um die Kurbel in Bewegung zu versetzen. Da man mit geringen Schnurdurchmessern fischt, sollte die Rolle zudem über eine fein einstellbare und ruckfrei laufende Bremse verfügen. Beim Forellenangeln kommt fast ausschließlich monofile Schnur auf die Rolle (0,18-0,22mm). Im Gegensatz zur Geflechtschnur weist eine monofile Leine Dehnung auf, diese wird als Puffer benötigt da Forellen im Drill sehr spritzig sind.
Fängige Führung - Führungstechnik
Ob echte Bienenmade, Teigpropeller und Minitwister, damit die Forelle herzhaft zubeißt, muss man den Köder richtig führen. Hier erfahren Sie, wie das funktioniert.
Tremarella
Der Begriff „Tremarella“ kommt aus dem Italienischen und bedeutet übersetzt „Zittern“. Der Köder wird durch Zittern mit der Rute in Bewegung versetzt. Nur mit ganz sensiblen Ruten lassen sich aus dem Handgelenk Schwingungen erzeugen. Die Rute hält man entweder im 45 Grad-Winkel zur Wasseroberfläche oder relativ waagerecht.Während des Zitterns wird der Köder durch Drehen der Rollenkurbel eingeholt. Bei der Geschwindigkeit ist man variabel, aber grundsätzlich wird die Montage langsam eingekurbelt. Man kann sie auch mehrere Sekunden auf der Stelle tanzen lassen und so die Forelle zum Biss reizen. Legt man den Zeigefinger an den Rutenblank fällt das Zittern leichter. Wenn man sich ein wenig seitlich zum Gewässer stellt, kann man beim Drill ein bisschen mit der Rute „mitgehen“ und dann den Anhieb setzen. Der richtige Moment für den Anhieb ist umstritten. Der eine wartet ein paar Sekunden und lässt die Forelle mit der Montage abziehen, der andere setzt umgehend den Anhieb. Beißen die Forellen vorsichtig, ist es sinnvoll ein bisschen zu warten, um Fehlbisse zu vermeiden. Bei normalem Beißverhalten kann der Anhieb aber recht zügig gesetzt werden. Dann ist die Forelle meist vorne im Maul gehakt und der Haken kann leicht entfernt werden.
Tipps zur Köderführung und für den Drill:
Die Zitterbewegung beim Tremarella-Angeln kommt aus dem Handgelenk
Beim Angeln mit Sbirolino wird nicht gezittert, sondern mit Pausen und Beschleunigungsphasen eingekurbelt
Beim Biss Kontakt zum Fisch halten
Der Anhieb sollte dosiert ausfallen
Beim Drill am leichten Gerät ist Geduld gefragt
Sbirolino
Beim Angeln mit dem Sbirolino bzw. der Sbirolino wird nicht gezittert. Vielmehr kurbelt man die Montage ein und legt zwischendurch Beschleunigungsphasen oder Stopps ein. Ein Biss macht sich meist in der Rutenspitze bemerkbar. Viele Angler begehen den Fehler und öffnen beim Biss den Rollenbügel, damit die Forelle Schnur abziehen kann. Gerade bei sinkenden Sbirolinos rauscht die Montage dann in die Tiefe und wenn die Forelle den Köder noch nicht richtig genommen hat, verliert sie das Interesse.
Deshalb lautet die Devise:
- langsam weiterkurbeln
- Kontakt halten und den Fisch in die Rute laufen lassen
- dann den Anhieb setzen
Im Drill sollte man geduldig sein, denn gerade beim Angeln mit weichen Tremarella-Ruten kann man nicht so viel Druck ausüben. Das gilt besonders für den Drill einer größeren Lachsforelle. Forciert man den Drill zu stark, ist das Risiko groß, dass die relativ feine Schnur gesprengt wird. Wer sich Zeit lässt und mit angepasster Bremseinstellung drillt, bekommt seinen Fang sicher in den Kescher.
Auf die Präsentation kommt es an
Zittern mit der Tremarella-Technik und Angeln mit Sbirolino bringen Fisch. Aber wie sehen die Montagen für diese Methoden aus und welche Köder werden verwendet? Hier gibt’s die Antworten auf diese Fragen.

Köderpräsentation
Viele Angler haben immer noch Berührungsängste mit der Tremarella-Methode. Häufig hört man, dass die Montagen und die Anköderungstechnik kompliziert wären. Aber diese Ängste sind unbegründet. Beim Angeln mit der Tremarella-Technik kommt es nicht nur auf die Zitterbewegungen des Anglers an. Man benötigt einen Köder, der verführerisch rotiert und somit zusätzliche Reize aussendet. Um solch einen attraktiven Köder herzustellen, bietet sich das Bienenmaden-L an. Bei dieser Anköderungstechnik werden die zwei Larven so auf dem Haken platziert, dass sie in einen 90-Grad- Winkel bilden. Sie rotieren um die eigene Achse, und das macht die Forellen so richtig heiß.
Neben der Zittertechnik ist das Angeln mit Sbirolino eine weitere aktive und erfolgreiche Methode. Der Begriff Sbirolino stammt aus Italien, in Deutschland werden diese speziellen Schleppposen häufig auch als Sbirolinos bezeichnet. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen schwimmenden und sinkenden Sbirolinos (in den Abstufungen schnell und langsam sinkend). Die schwimmende Sbirolino kommt beim Angeln an der Oberfläche zum Einsatz, sinkende Modelle werden verwendet, wenn man die verschiedenen Wassertiefen nach hungrigen Forellen absuchen möchte. Das Angeln mit Sbirolino bietet sich vor allem an Gewässern an, an denen man größere Distanzen überbrücken muss, um die Fische erreichen zu können. Denn eine Sbirolino-Montage hat äußerst gute aerodynamische Eigenschaften. Die Sbirolino-Montage kann entweder mit einem Bienenmaden-L oder mit einem Propeller beködert werden, der aus schwimmender Forellenpaste besteht. Wie das Bienenmaden-Doppel dreht sich auch der Teigpropeller um die eigene Achse und reizt so die Forellen zum Biss.