Spinnfischen auf Wels und Waller

Einen raubenden Waller können wir kaum übersehen. Sein massiger Körper verdrängt einiges an Wasser. Schaffen wir es, den Fisch schnell anzuwerfen, stehen die Chancen auf einen Biss sehr gut.

Warum Spinnfischen auf Wels?

Gerade dort, wo Boot und Echolot nicht gestattet sind, hat sich das Spinnfischen als überaus effektive Methode entwickelt. Im Rhein und anderen Flüssen mit ordentlich Strömung findet das Schauspiel meist an Strömungskanten und vor allem an den Buhnenköpfen statt. Bevor man jedoch den ersten Wurf macht, sollte man sich Gedanken über brauchbares Angelgerät machen.

 

Tipps für erfolgreiches Spinnfischen auf Waller

Der Wels reagiert wie kaum ein anderer Fisch auf Geräusche, Vibrationen oder Erschütterungen. Der Gehörapparat hat eine Verbindung zur überdimensionalen Schwimmblase, die wie eine Art Resonanzkörper die Geräusche am, im und auf dem Wasser verstärkt. Dies ist ein wichtiger Hinweis im Hinblick auf die Art und Führung des Kunstköders und unser Verhalten am Wasser. Durch Lärm am Ufer wird der Waller sehr schnell verscheucht. Auch die Seitenlinien des Welses sind wie das Gehör sehr empfindlich und registrieren jede noch so kleine Schwingung.

Allerdings kann man sich diese Fähigkeiten auch zunutze machen. Denn gerade Köder mit intensiven Vibrationen oder Geräuschen erweisen sich als sehr fängig. Ein weiterer Vorteil ist, dass das zeitaufwendige Auskundschaften der Standplätze für einen längeren Ansitz mit Naturködern entfällt. Spinnfischer sind flexibel, sie klopfen mit leichtem Gepäck Stelle für Stelle ab, um die Chance auf einen Anbiss zu  erhöhen.

Ein weiterer wichtiger Tipp ist die richtige Jahreszeit. Im Sommer ist die beste Zeit, denn der Stoffwechsel der Waller läuft auf Hochtouren und die Waller  wollen nur noch fressen. Die große Fressphase liegt selbst an heißen Tagen zwischen 11 und 15 Uhr. Passive Fische lassen sich mit aggressiv geführten Ködern, die mehrfach im unmittelbaren Einstand durchgezogen werden, zum Anbiss provozieren. Hier heißt es geduldig sein, irgendwann ist der Wels so genervt, dass er gereizt zubeißt.

Der perfekte Köder zum Spinnfischen auf Wels oder Waller

Zum Saisonbeginn im Frühjahr und im Herbst sind „kleinere“ Blinker, Spinner, Wobbler und Gummifische bis maximal 15 cm Länge die erste Wahl, da die Waller gerade zu Beginn und Ende des Jahres eher auf kleine Happen stehen.

Bei den Gummifischen sind Köder in 12 cm und 15 cm Länge die beste Wahl.

Im Hochsommer bevorzugen Welse Köder im XXL–Format.

Shads fürs Spinnfischen

Print Shads, Booster Shads, Reptile Shads oder Clone Shads sind die erste Wahl, wenn es auf Waller geht. Wir bieten Shads in Längen bis 24 cm an.


Spinnfischen mit Gummiködern

Bei Gummiködern ist eine lebhafte Aktion wichtig, verbunden mit einem Schwanzteller bzw. langem Twisterschwanz, die ordentliche Druckwellen erzeugen. Beim Fischen empfiehlt es sich den Grund mit schweren Bleiköpfen von ca. 50 Gramm in strömenden Gewässern abzuklopfen. Mit leichteren Köpfen von ca. 30g kann man im Stillwasser und Mittelwasser, als auch den oberflächennahen Bereich im Fluss nach aktiven Welsen absuchen. Der Jighaken sollte eine Größe von 4/0 oder 6/0 haben.

Bei der Köderführung gehen die Meinungen weit auseinander. Für das Fischen in Grundnähe, besonders im Frühjahr und Herbst, empfehlen wir die Faulenzertechnik. Die Farbe des Shads oder Twisters ist eher unwichtig, da der Wels kein Augenjäger ist.

Pike Collector

Mit dem Pike Collector lassen sich große Bereiche abfischen. Er macht mit seinem Doppelschwanz ordentlich Druckwellen. Erhältlich in Längen bis zu 20 cm.

Clone Frog

Seine realistische Form und sein einzigartiges Laufverhalten machen den Clone Frog zu einem wahren Raubfischkiller! Erhältlich in 12 und 16 cm, 2 realistischen 3D Photo Print Farben sowie 4 schockigen UV-Dekoren.


Spinnfischen auf Wels mit Blinkern

Einer der wohl effektivsten Köder auf Wels ist der Blinker. Er ist universell einsetzbar, lässt sich sowohl oberflächennah im Mittelwasser, als auch knapp über Grund präsentieren. Der Blinker lässt sich variabel führen, langsam, beschleunigend, zupfend und schnell einholen. Nicht das blinkende Blech lockt den Waller an, es sind viel mehr die Geräusche und Verwirbelungen, die den Reiz setzen. Unsere Blinker erzeugen Druckwellen und wirken auf den Gehörsinn des Wallers ein. Am besten eignen sich Modelle, die ein lebhaftes Eigenspiel haben. Denn der Köder sollte arbeiten und nicht der Angler!

Doppelblinker

Dank seiner Form läuft der Doppelblinker nicht nur verführerisch durchs Wasser, er erzeugt auch das gewünschte „Klatschen“, sobald er auf die Wasseroberfläche auftrifft. Alle Modelle sind zusätzlich mit roten und silbernen Reflektoren ausgestattet, welche vor allem bei Sonnenschein zusätzliche Reflexionen hervorrufen. Erhältlich in 60 g und 80 g.

Disc Zocker

Der Disc Zocker ist ein wahres Weitwurf Wunder. Weniger Aktion als der Double Spoon Blinker und daher genau die richtige Wahl, wenn die Waller schlanke Köder mit leichtem Spiel bevorzugen. Der Disc Zocker kann sowohl oberflächennah, als auch tief geführt werden. Einfach auswerfen und langsam einkurbeln. Er ist in den Farben Kupfer und Silber mit 60 g - 80 g erhältlich. Tipp: Kann auch klassisch als Zocker unter dem Boot eingesetzt werden!

Köderführung Welsangeln

Die Köder sollte man variationsreich führen und dabei beachten, dass der Waller aufgrund seines obenstehenden Maules fast immer von unten nach oben, maximal geradeaus raubt. Lassen Sie den Blinker ruhig mal durchsacken, um ihn dann wieder mit zügigen Kurbelumdrehungen vom Grund anzuheben. Gerade im Frühjahr bekommt man öfters den Biss beim Absinken des Blinkers an der straffen Schnur.

Eine besondere Technik im Hochsommer haben wir "Wallerklatschen" getauft. Hiermit sprechen wir insbesondere den Gehörsinn des Welses an. Gerade wenn die Waller im Hochsommer zur Mittagszeit im oberflächennahen Bereich auf Raubzug gehen, ist diese recht plumpe Form der Köderführung sehr effektiv. Die Klatsch-Technik ist recht einfach: Wir werfen überzogen hoch aus und stoppen dann die Schnur, wenn der Köder den Zenit der Wurfbahn überschritten hat. Im Optimalfall fällt der Blinker mit der breiten, flachen Seite auf das Wasser, damit es klatscht und den Wels anlockt.

Wenn man weiß, dass ein Wels in der Nähe aber nicht aktiv ist, muss der Köder eben runter. In diesem Fall nimmt man einen kompakteren Köder, lässt ihn bis zum Grund durchsacken und zieht ihn über den Boden. Je mehr Grundkontakt, desto effektiver.

Welsangeln mit Wobblern

Das Angeln auf Waller mit dem Wobbler ist besonders an großen Strömen mit einem starken Wallerbestand zielführend. Erfolgversprechende Gewässer sind z.B. alle großen Ströme, wie der Po, die Donau, der Neckar oder Rhein. Optimale Bedingungen sind  bei steigendem Wasser, insbesondere in der ersten Phase des Anstiegs. Bei diesen Gewässerbedingungen stehen die Welse sehr konzentriert hart an den Uferrändern der großen Fließgewässer und suchen nach Nahrung. Nicht nur nachts, sondern auch tagsüber.

Nach dem Auftreffen des Köders auf der Wasseroberfläche sollte man bei Floating Wobblern ein bis zwei Sekunden verharren und dann langsam einholen. Die meisten Bisse erfolgen oft kurz nach dem Auftreffen des Kunstköders auf der Wasseroberfläche. Dort, wo es erlaubt ist, ist Spinnfischen vom Boot die erfolgversprechendere Methode: Große Strecken können beangelt werden und Drill und Landung sind vom Boot aus deutlich einfacher.

Gute Fangmonate sind August und September zu Neumondphasen, weil die Waller zu dieser Mondphase oftmals vermehrt im Uferbereich und an der Gewässeroberfläche rauben. Gerade in dunklen Nächten und bei steigendem Wasser stehen die Waller sehr konzentriert hart an den Uferrändern, um diese nach Nahrung abzusuchen.


Ausrüstung fürs aktive Angeln

Beim aktiven Angeln ist man in Bewegung und hält Rute und Rolle meist permanent in der Hand. Deshalb fallen die Ruten häufig kürzer aus und die Rollen sind etwas kleiner als beim Ansitzangeln. Trotzdem sollte man größten Wert auf Qualität legen. Die Rolle, ob Stationär oder Multi, muss den Anforderungen eines rasanten Wels-Drills gewachsen sein. Unsere Rutenempfehlungen für die gängigsten aktiven Angeltechniken:

Tackle zum Spinnfischen:

Ruten:
Die Rute mit semiparabolischer Aktion sollte leicht sein, da man sie viele Stunden in der Hand hält. Die Rutenspitze darf nicht zu hart ausfallen, sonst wird die Köderkontrolle und Bisserkennung negativ beeinflusst. Achten sollte man auch auf Qualitätsringe und robuste Verarbeitung des Griffes, des Rollenhalters und der Steckverbindung. Ideal sind Rutenlängen von 2,70 Meter zum Uferangeln bzw. 2,40 Meter zum Bootsangeln. Das Wurfgewicht sollte zwischen 50 und 250 Gramm liegen.

Wir empfehlen die ADRENALIN IM-12 Cat Spin in 2,70 Meter oder 2,40 Meter Länge.

Rollen:
Wir empfehlen eine große, kräftige Stationärrolle mit Frontbremse, mindestens Größe 50/60. Eine exakte, saubere Schnuraufwicklung, insbesondere bei geflochtener Schnur, ist zwingend erforderlich.

Schnur:
Ausnahmslos kommt hier wegen der Tragkraft nur geflochtenes Material infrage. Die Tragkraft sollte niemals unter 25 Kilo liegen.

 

Vertikal-Angeln mit Köderfisch oder Kunstköder


Rutenlänge ca. 1,90 Meter, Wurfgewicht 50 bis 225 Gramm: Da für diese Angeltechnik häufig Multirollen eingesetzt werden, sollte die Rute für diesen Rollentyp konzipiert sein.

Rutenempfehlung: Verticat in 1,90 Meter Länge.


Klopfen (mit Wallerholz/Naturköder unter dem Boot): Rutenlänge ca. 2,20 Meter, Wurfgewicht 50 bis 250  Gramm; semiparabolische Aktion, weiche Rutenspitze für gute Köderkontrolle und gute Köderaufnahme durch den Fisch.

Rutenempfehlung: Clonk Stick in 2,20 Meter Länge

Vertikalblinker

Brassen, Karpfen und Güster gehören in vielen Gewässern zur Hauptnahrung des Wallers. Daher haben wir mit diesem Vertikalköder diese natürlichen Futterfische sehr realistisch nachgeahmt. Der Köder besitzt ein spezielles Laufverhalten, das auch beißfaule Waller aus der Reserve lockt. Ruckt man den Köder beim Vertikalangeln vom Boot an, so bricht er unberechenbar zu den Seiten aus und flattert wieder zum Gewässergrund. Zudem lässt sich der Kunstköder auch vom Ufer werfen und langsam einholen, wobei man ihm hierbei auch mit leichten Jigbewegungen einen zusätzlichen Lockreiz verleihen kann.

Wallerholz

Das Klopfen mit dem Wallerholz ist eine sehr beliebte und vor allem sehr spannende Angelmethode. Je nach Wassertiefe gilt es, ein geeignetes Holz einzusetzen, um die Welse zu reizen. Mit unserem Wallerholz hat man stets das passende Klopfholz dabei. Die drei unterschiedlich geformten Wechselköpfe ermöglichen es, jederzeit die Kopfform und die damit entstehenden Druckwellen sowie den Klopfton an die Gewässertiefe anzupassen. Somit wird nur ein Holz benötigt, das in sämtlichen Tiefenbereichen erfolgreich eingesetzt werden kann. Das Wallerholz Set wird in einer edlen Transportbox mit Magnetverschluss geliefert.