12 Jan
Balzer - Angeln auf Döbel

Döbel for President

Ob See, Bach oder Fluss – in vielen Gewässern kommt der Döbel, in Süddeutschland auch Aitel genannt, vor. Trotzdem ist sein Ruf unter den Anglern nicht gerade gut. Ungerechtfertigt, wie ich finde…

Von einigen wird er als Laichräuber bezeichnet, für Andere ist er einfach lästiger Beifang, doch wer sich gezielt mit seiner Art auseinandersetzt, entdeckt eine Vielzahl an interessanten Eigenheiten.

Große Augen, großes Maul – Döbel sind extrem anpassungsfähig.

Döbel sind allesfresser und deshalb mit einer Vielzahl von Methoden fangbar. Ob mit Pose oder Spinning, mit Natur- oder Kunstköder, Döbel kann man mit nahezu jeder Methode fangen. Ich für mich befische sie ausschließlich mit Kunstködern und setze dabei auf drei verschiedene Techniken.

Der Perch Collector am JigRig – eine Bank auf Winterdöbel.

Zum einen fange ich Döbel auf Sicht mit der Fliegenrute, aber auch mit Gummiködern am Grund oder mit Topwater-Baits an der Oberfläche. Mit diesen grundverschiedenen Techniken decke ich den jahreszeitlichen Wandel, aber auch die unterschiedlichen Witterungsverhaltnisse ab.

Auch vom Belly Boat kann man auf Döbel angeln.

Die Faszination an dieser Fischart besteht für mich vor allem darin, dass Döbel unglaublich misstrauische Fische sind. Einen größen Döbel zu fangen, unter der Voraussetztung, dass er Angeldruck kennt, ist alles andere als eine leichte Angelegenheit. Umso größer die Fische werden umso schwieriger sind diese zu überlisten. Aber warum ist das so?
Nach meiner Erfahrung haben Döbel ihre Reflexe sehr gut unter Kontrolle, selten wird ein erfahrener Fisch einfach zupacken, vielmehr wird er den Köder inspizieren und bewerten, um dann abzuwägen. Häufig habe ich z.B. beobachtet wie ein Fisch den Köder mit seiner Nase anstupst oder gar aus dem Wasser hebt, um dessen fressbarkeit zu überprüfen.

Wenn der Appetit stimmt dürfen es auch gerne große Köder sein – Juster Shad.

Der zweite Grund ist ihre ausgeprägte Sozialkompetenz. Oftmals sind Döbel in nach Größenklassen sortierten Trupps unterwegs, die mit steigender Größe der Fische immer kleiner werden. Dieses Gruppenverhalten nutzen die Fische und warnen sich gegenseitig bei erkannter Gefahr. Wie oft habe ich es erlebt, dass man nach einer unvorsichtigen Bewegung am Wasser plötzlich einen, zuvor döbelreichen Spot, fischleer vorfindet.
So habe ich es z.B. noch nie gesehen, dass ein Döbel einen Köder zum zweiten mal attackiert und dies selbst, wenn er den Haken überhaupt nicht gespürt hat.

Wenn der Metabolismus rast lieben Döbel Oberflächenköder.

Also kann man mit Sicherheit sagen, wer gezielt auf Döbel angelt, der tut dass nicht, aufgrund ihrer Kampfkraft, sondern eher um sich in Geduld zu üben und sich der Herausforderung zu stellen.

LG Max

Thomas Dambrowske sagt:

Habe vor ca 35
Jahren an der Ruhr in Essen Steele erfolgreich auf Algen gefischt war ein top Köder lang ist es her

Balzer sagt:

Hi Thomas,
klingt interessant – da gibt es bei uns bestimmt auch die ein oder andere Nase drauf.
LG Max

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