25 Sep

Wallerangeln

Eine Wallermontage für viele Situationen!

Das Wallerangeln an Fließgewässern unterliegt oft den wechselhaftesten Angelverhältnissen und einer eigenen Dynamik. Um unter solchen Gegebenheiten erfolgreich zu angeln, ist es unumgänglich, auf die sich ändernde Angelbedingungen zu reagieren und die Montage diesen Bedingungen anzupassen. Auch ein erforderlicher Wechsel der Angelmethode sollte – wenn notwendig – so rasch als möglich mit nur geringem Aufwand zu bewältigen sein. Es ist schon eine lästige Angelegenheit, die Montagen an allen Ruten zu kappen und wieder neu aufzubauen. Doch dies muss nicht sein, wenn der Montageaufbau dahingehend abgestimmt und aufgebaut ist. Ein Bericht über die universelle Montage zum Wallerangeln von Andy Gutscher und Michael Komuczki.

Michael Komuczki

Simpel und doch genial

Es liegt schon in der Natur der Sache, wenn man wie Andy Gutscher als Campbetreiber und Guide an die zweihundert Tage im Jahr am Wasser ist, dass man die notwendige Innovation hat, um über Methoden und Montagen stetig nachzudenken. Wichtig ist es Andy, die Montagen einfach aufzubauen, um diese bei Bedarf mit wenigen Handgriffen und durch den Tausch von wenigen Komponenten an geänderte Bedingungen anzupassen, oder sogar grundlegend die Methode wechseln zu können. Grundsätzlich sollten die von uns verwendeten Montagen einer stetigen Evaluierung durch uns unterliegen. Bei Notwendigkeit sollten wir diese verbessern, jedoch nicht nur um des Veränderns Willen. Die von ihm ausgeklügelte Universalmontage zum Wallerangeln (siehe Abb.) hat schon was auf sich. Mit der Variantenvielfalt, die uns die Montage bietet, wollen wir uns ein wenig genauer beschäftigen.

Grundsätzlicher Aufbau

Die Hauptschnur und auch das Zubehör sollten von hervorragender Qualität sein. Haken sowie Hochleistungskarabinerwirbel sollten nur von bester Güte verwendet werden. Die Schnurstopper werden mittels Stopperknotens (s. Abb.) aus dem Material der Hauptschnur gebunden. Ideal wäre es, wenn dieser in einer unterschiedlichen Farbe zur Hauptschnur gebunden wird, da man ihn dann besser erkennt, insbesondere in der Dunkelheit. Die Eipose sollte zumindest in 100 g und 200 g zum Wechseln verfügbar sein. Das Wirbelblei sollte beschichtet sein und nicht reflektieren.

Im Poseneinsatz

Beim Posenangeln (Ankern, Wallerholz, Driften) können wir durch den raschen Tausch der Eipose und des Wirbelbleies auf andere Grammaturen unverzüglich auf wechselnde Strömungsverhältnisse sowie Köderwechsel reagieren.

Entscheidend ist dabei, dass wir die Montage optimal austarieren können und das Abzugsgewicht, welches den beißenden Urianen entgegenwirkt, geringgehalten wird. Mittels der beiden Perlen mit den beiden Stopperknoten können wir die Tiefe des Köders einstellen, andererseits durch Abstandhalten der Pose zum Blei ein Verwickeln dieser verhindern.

Durch den Schnurstopper am Wirbelblei können wir bei Bedarf den Bleiabstand zum Wirbel/Haken variieren. Durch die begrenzte Verlängerung des Abstandes (Blei/Haken) lässt sich oft ein argwöhnischer Urian zum Anbiss verleiten. Beim Vorrausdriften können wir rasch den Abstand Köder zu Blei verändern und dadurch bedingt auf Änderungen der Gewässertiefe reagieren.

Abspannen

Die Montage hat gerade auch beim Abspannen im Überschwemmungsgebiet ihre Vorteile. Mit wenigen Handgriffen ist die Montage hierfür adaptiert.

Die Abrissschnur wird an einem Gebüsch im Überschwemmungsgebiet festgemacht, die Eipose abgenommen, Stopper und Karabiner zum oder vom Vorfach verschoben und die Abrissschnur in den oberen Karabiner eingehängt. Mit Hilfe der Schnurstopper kann man den Spielraum des Köderfisches (Eintauchtiefe) einstellen. Das Blei wird ausgehängt und eine kleinere Pose mit Knicklicht als Kontrollpose montiert. Durch die kleine Kontrollpose mit Knicklicht (Marker) behält man auch bei mehreren abgespannten Ruten den Überblick. Um Fehlbisse zu vermeiden und auch Bewegungen des Bootes ausgleichen zu können, sollte die Länge der Reißleine 1,5 m und mehr je nach Situation betragen. Sie muss jedoch so gewählt werden, dass der Köderfisch keine Hindernisse (Äste) erreichen kann. Die Reißleine sollte mindestens 1 bis 1,5 m oberhalb der Wasseroberfläche befestigt werden. Dies ist wichtig, um beim Spannen die Hauptschnur aus dem Wasser zu bekommen, dadurch vermeiden wir auch Probleme mit dem Treibholz.

Grundangeln und Schleifen

Sollten die Angelverhältnisse für das Grundangeln oder Schleifen erfolgversprechend sein, nimmt man die Pose ab, schiebt den Karabiner Richtung Blei, ändert möglicherweise die Grammatur des Bleies und ist angelbereit. Egal ob wir verankert Grundangeln bzw. schleifen in der Drift. Beim Grundangeln lässt sich rasch das Vorfach ändern und auch auf ein Vorfach mit Unterwasserpose umbauen. Sollten wir beim Grundangeln einen schweren Stein mit Abrissschnur als Gewicht verwenden, lässt sich diese leicht mittels des Bleiwirbelkarabiners befestigen!

Fazit

Nur wenn wir laufend auf die sich ändernden Angelsituationen reagieren, unsere Methoden und Montagen diesen Situationen anpassen, werden wir erfolgreich angeln. Gerade an sehr schwierig zu beangelnden Gewässern, bei karger Bestandsdichte oder außergewöhnlichen Verhältnissen ist dies entscheidend über Erfolg und Misserfolg.

Nur wer sich in einem laufenden Prozess mit dem Standortverhalten, den Raubgewohnheiten sowie auch dem Beutespektrum des Spitzenräubers unserer Süßgewässer – dem Wels – beschäftigt, wird diesem erfolgreich nachstellen können. Oft bleiben uns im Jahr nur wenige hoffungsvolle Tage, um die Uriane vielversprechend zu beangeln, diese Zeit sollten wir nutzen!

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